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Kanada zum Indian Summer #04 – Algonquin Nationalpark, Teil 1

Ab geht es in ein neues Abenteuer! Wir machen uns auf den Weg in den Algonquin Nationalpark und sind zu tiefst beeindruckt über die fast unberührte Natur. Drei Tage würden wir in einer Ranger Cabin verbringen, alles auf das notwendigste reduziert. So etwas Schönes haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Aber schaut doch mal selber:

In unser Reise-Tagebuch schrieben wir folgendes:

Sonntag, 2.Oktober 2016

Wir waren recht gut in der Zeit… um kurz nach fünf sind wir aufgestanden. Wir frühstückten gemütlich und packten danach alle Sachen in die Autos. Gegen zwanzig vor Acht waren wir abfahrbereit. Birgit nahm bei Kerstin im Auto Platz und Markus fuhr alleine um sein Hörbuch zu hören. Unseren ersten Stopp hatten wir auf der Onroute (Rastplatz) Barrie geplant. Dahin benötigten wir knapp eineinhalb Stunden. Nach einer kleinen Auffrischung bei Tim Hortens ging es weiter nach Huntsville. Hier wollten wir uns ein Kanu abholen. Kerstin hatte am Tag vorher in Brent angerufen und die Auskunft bekommen, dass der Shop-Inhaber in Brent momentan nicht vor Ort wäre, und dass dort keine Kanus verfügbar sind. Da sie uns aber unbedingt dieses Erlebnis ermöglichen wollte, hat sie sich in den Kopf gesetzt, in Huntsville bei Algonquin Outfitters ein Kanu zu leihen und dies über drei/vier Stunden auf dem Dach ihres Autos zu transportieren. Na, wenn das mal gut geht 🙂 Der Verkäufer in Shop war seht nett und im Handumdrehen war das Kanu auf dem Dach montiert. Wir schauten uns alles gut an, denn auf dem Rückweg mussten wir das ja selber hinbekommen.

Los geht es mit dem Kanu auf dem Dach 🙂

Zuerst war es ein wenig ungewohnt mit dem Ding auf dem Dach zu fahren, aber es hielt problemlos. Weiter ging es den Highway 11 in Richtung Norden bis zur Abzweigung des Highway 17. Nach gut 100 km kam dann die Ausfahrt in Richtung Brent., dann nach ca. fünfhundert Meter nach der Abzweigung war das Büro der Parkaufsicht. Dort mussten wir uns anmelden und bekamen die Schlüssel für die Ranger Cabin.

Das Büro der Parkaufsicht

Es folgten noch über 40 km Schotterpiste bis zum Cedar Lake… leider regnete es, so dass die Fahrt nicht sehr angenehm war. Als wir dann einer guten Stunde endlich dort ankamen verschlug es uns fast die Sprache. Der See war spiegelglatt und die Bäume vom anderen Ufer spiegelten sich in all ihrer bunten Pracht im Wasser. Es ging noch ein kleines Stückchen weiter und dann waren wir an unserer Holzhütte angekommen. Wir stiegen aus und hörten… NICHTS! Außer den Geräuschen der Natur konnte man wirklich gar nichts hören. So etwas hatten wir auch noch nicht erlebt. Und auch der Blick über den See war unglaublich schön.

Die Hütte war sehr groß und gemütlich ausgestattet. Es gab reichlich Schlafzimmer und gemütliche Sofa direkt vor dem Kamin. In der Küche gab es einen Gasherd und einen Gaskühlschrank… also purer Luxus für alle, die das reine Campen im Zelt gewöhnt sind. Wir suchten uns alle ein Zimmer aus und packten die nötigsten Sachen aus.

Die große Ranger Cabin
Mit schönem Kamin
Die Küche rustikal funktional 🙂

Da es mittlerweile fast sechs Uhr abends war, hatten wir auch schon gut Hunger. Birgit wollte Nudeln kochen, und dazu sollte es das Gulasch geben. Kerstin holte ihr Camping-Kochgeschirr raus, doch da gab es nur einen Topf. Und nun? Kurzerhand funktionierten wir die Kanne zum Kochtopf um. Im eigentlichen Topf wurden die Nudeln gekocht und in der Kanne machten wir das Gulasch warm. Am gemütlichen Esstisch ließen wir uns dann bei Kerzenlicht noch einen leckeren Salat dazu schmecken. Markus entfachte dann noch ein schönes Kaminfeuer für uns und wir kuschelten uns nach dem Abwasch alle davor. Ach, was geht es uns doch gut.

Montag, 3.Oktober 2016

Die erste Nacht in der Hütte war sehr ungewohnt… ungewohnte Geräusche und zum Pipi machen mussten wir uns anziehen und mit der Taschenlampe durch die wirklich stockdunkle Natur zum Klohäuschen laufen… alles ganz neue Erfahrungen 😉 Außerdem haben wir gelernt, dass wir das Toilettenpapier nicht vor der Haustür auf der Erde liegen lassen sollten… die Mäuse im Haus veranstalten damit gerne ein Toilettenpapier-Massaker 😉

Wir genossen das Frühstück draußen in der Natur und freuten uns tierisch über die zutraulichen Streifenhörnchen, die sich gerne mit Erdnüssen und Sonnenblumenkernen beschenken ließen um ihr Winterlager aufzustocken.

Wir stellten auch fest, dass der Outfitter/Shop vor Ort doch noch betrieben wurde und Kerstin entschied sich noch ein Kajak zu mieten. Nachdem wir alles zusammen hatten brachen wir dann zu unserer Tour über den See auf. Im Kanu bei Birgit und Markus war es ein wenig wackelig, aber mit der Zeit genossen wir die pure Natur um uns rum immer mehr.

Markus ganz in seinem Element 🙂

Der Wasserfall auf der anderen Seeseite entpuppte sich eher als eine etwas schnelleres Flussbett mit vielen Steinen auf dem Grund, war aber trotzdem nett anzusehen. Wir paddelten noch ein wenig am Ufer entlang und gingen dann irgendwo kurz an Land um die Boote zu tauschen.

Markus schnappte sich das Kajak und Kerstin und Birgit saßen fortan in einem Boot 😉 Während Markus gemütlich zurück paddelte, hatten die Frauen es bei immer mehr Gegenwind ganz schön schwer. Aber mit dem ein oder anderen Lied auf den Lippen und einigen herzhaften Lachanfällen schafften es auch die Mädels zurück über den See 🙂

Dafür zauberte Markus den Mädels dann ein leckeres Barbeque und wir ließen den Abend am Feuer mit unseren neuen Freunden, den Streifenhörnchen ausklingen. Was für ein gelungener Tag 🙂