Kanada zum Indian Summer #03 – Toronto
Heute fuhren wir in das trubelige Toronto. Aber eigentlich war es ein gemütlicher und abwechslungsreicher Tag, gar nicht zu vergleichen mit dem wuseligen New York City. Wir machten eine Bootstour und schauten uns den St. Lawrence Market. Wir entdeckten ruhige aber auch total quirlige Ecken und der Tag endete anders, als wir eigentlich geplant hatten. Aber schaut doch mal selber:
In unser Reise-Tagebuch schrieben wir folgendes:
Mittwoch, 30. September 2016
Bei bedecktem Himmel fuhren wir am Morgen von Kitchener aus knapp 100 Kilometer bis nach Toronto, der größten Stadt Kanadas. Unser Plan war, sehr zentral am CN Tower zu parken um dann in einen großen Bogen die Stadt zu Fuss zu erkunden. Zum Abschluss wollten wir dann den CN Tower hochfahren, um die Aussicht zum Sonnenuntergang zu genießen.
Nachdem wir in der Tiefgarage des Rogers Center (ehemals SkyDome) einen Parkplatz für 30 Dollar Tagesmiete gefunden hatten, machten wir die ersten Bilder direkt am Fuße des CN Towers. Mit 457 Metern Höhe kommt man sich ganz schön winzig vor, wenn man den Kopf in den Nacken stellen muss, um die Spitze zu erahnen. Wir gingen ein paar hundert Meter zum Hafen. Als erstes wollten wir nämlich die Tags zuvor gekauften Harbour Cruise Tickets einlösen. Mit einer kleinen voll verglasten Barkasse und einer Busladung chinesischer Touristen schaukelten wir auch nach kurzer Wartezeit aus dem Hafen in den Ontario Lake ein. Aus dieser Perspektive konnte man nun schon viel besser die Skyline der Stadt, die eigentlich wie eine US Amerikanische Stadt aussieht, betrachten.
Genau gegenüber des Hafens auf den Toronto Islands ist der relativ kleine Flughafen namens Billy Bishop Toronto City Airport, der jedoch eher für Kurzstrecken und regionale Flüge genutzt wird. Der eigentliche internationale Flughafen Pearson ist etwas außerhalb von Toronto in der Stadt Mississauga gelegen. Genau genommen hat Toronto also eigentlich keinen eigenen großen Flughafen. Wie auch immer, von der Barkasse aus konnte man erahnen, dass der Anflug und die Landung auf diesen Toronto Island Flughafen recht schwierig werden könnte. Der Guide an Board erzählte dann auch, dass die Abschlussprüfung einer Pilotenlizenz in Kanada tatsächlich auch die erfolgreiche Landung auf einer dieser Pisten enthält. Nach knapp einer Stunde war die Hafenrundfahrt auch zu Ende und so langsam zogen die richtig dunklen Wolken vorbei.
Bei angenehmen Temperaturen aber dennoch starken Wind bummelten wir nun vom Hafen aus zum St. Lawrence Market. Auf zwei Stockwerken gab es hier jede Menge Futterbuden und auch Lebensmittel für den Einkauf. Laut National Georgraphic ist dieser Farmers Market tatsächlich auch der beste für Lebensmittel weltweit, nicht zuletzt aufgrund der tollen Vielfalt der angebotenen Waren. Nach kurzem Bummel machten wir im Jersey Giant Grill & Pub eine Mittagspause.
Frisch gestärkt ging der Bummel weiter in Richtung Eaton Center. Auf dem Weg dorthin spazierten wir an der St. James Cathetral vorbei und durch den danebenliegenden St. James Park.
Schließlich entdeckten wir an einem Gebäude ein Schild mit der Aufschrift „the Path“. Dahinter verbirgt sich einer von vielen Zugängen zu einen unterirdischen Labyrinth an Gängen und Wegen mit schier hunderten Geschäften und Restaurants unter der Stadt. Im Winter pfeift der eiskalte Wind nämlich durch die Straßen und so können die Menschen unterirdisch shoppen und ausgehen. Wir gingen den Eingang hinunter und schon nach wenigen Minuten wunderten wir uns, wie es den Menschen gelang, hier nicht für immer verloren zu gehen. Glücklicherweise gab es alle paar Meter eine Übersichtskarte, so dass wir nach 20 Minuten auch den Ausgang in der Nähe des Eaton Centers entdeckt hatten. Das Eaton Center ist mit 4 Stockwerken und 230 Geschäften das drittgrößte Kanadas. Wir warfen kurz einen Blick in das imposante Gebäudeinnere und setzen unseren Bummel nach einer kurzen Kaffeepause bei Tim Horton fort.
Wir bummelten noch ein wenig über die Yong Street, einem dem Time Square sehr ähnlichen zentralen Punkt Torontos.
In einem großen Bogen gingen wir schließlich am Rande von Chinatown vorbei um am Nachmittag wieder am Ausgangspunkt unserer Stadttour, dem CN Tower, zu enden. Hier wollten wir nun den Turm hochfahren und stellten uns nach kurzen Security Check am Ticketschalter an. Für 35 kanadische Dollar sollte es mit dem Fahrstuhl nach oben gehen. Ganze 30 Minuten standen wir nun also in der Schlange an, bis uns auffiel, dass einige vor uns nach kurzem Gespräch mit der Kassiererin wieder ohne Ticket weggingen. Wir ahnten nichts Gutes. Als wir endlich drankamen wurde uns als erstes erklärt, dass wegen starken Wind am heutigen Tag die Fahrstühle maximal mit halber Geschwindigkeit fuhren und daher mit einer Wartezeit von mindestens einer weitere Stunde zu rechnen sei. Da es schon halb sechs am Abend war, haben wir dann letztendlich doch darauf verzichtet und gingen ziemlich müde zu unseren Parkplatz zurück. Schließlich sollten noch knapp 90 Minuten Autofahrt vor uns liegen.
Ein langer und abwechslungsreicher Tag, wobei Toronto natürlich nicht so spektakuläre Attraktionen wie New York zu bieten hat. Dafür hatten wir den Eindruck, die Menschen wären hier weniger gehetzt und gestresst in den Straßen unterwegs.