Kanada zum Indian Summer #02 – Niagarafälle
Heute fuhren wir zu den Niagarafällen. Wir hatten diese jeweils schon auf getrennten Reisen gesehen, aber als Pinguine zusammen und dann noch mit Birgits Cousinchen Kerstin als perfekten Guide war es ein echtes Highlight. Das erste Mal fuhren wir auch auf die US-Seite der Niagarafälle. Von dort hat man nochmal einen ganz anderen Eindruck der Naturgewalten die dort herrschen. Aber schaut doch mal selber:
In unser Reise-Tagebuch schrieben wir folgendes:
Mittwoch, 28. September 2016
In aller Frühe machten wir uns auf den Weg zu den Niagarafällen. Zu allererst fuhren wir über die Rainbow Bridge und den Fluss Niagara über die Grenze von Kanada in die USA. Etwa eine Stunde dauerte die erneute „Einreise“ in die Staaten. Aber der Aufwand sollte sich lohnen, denn nicht jeder Tourist bekommt an einen Tag beide Seiten der Fälle zu sehen. Nach kurzer Parkplatzsuche machten wir uns auf den Weg zu den vielen Aussichtspunkten.
Schon beim spazieren entlang der Wassermassen, bevor es in die Tiefe stürzt, ist man beeindruckt von der Naturgewalt der starken Strömung. Auf der amerikanischen Seite gibt es auf Höhe der Wasserfallkante einen großen Aussichtspunkt auf einer Plattform, den wir für knapp zwei Dollar betreten durften. Von hier aus konnten wir den US Teil der Fälle bestaunen, welcher deutlich schmaler als der kanadische Teil, aber ebenso beeindruckend ist. Die Gischt der Millionen Liter herabstürzendes Wasser verleiht dem Schauspiel etwas ganz mystisches. Unglaublich, was hier Tausende Jahre reiner Naturgewalt geschaffen haben.
Beim herunterschauen in das Wasserfallbecken entdecken wir verschiedene Ausflugsschiffe. Die Touristen waren jeweils verschieden eingekleidet. Die US Ausflugsdampfer verteilten Ihren Gäste blaue Regenponchos, die Kanadier verteilten stattdessen rote Ponchos. Beide Boote fuhren immer ganz dicht an beiden Fällen heran, so dass die Ponchos offensichtlich eine gute Idee waren. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und hatten schon vorher geplant, mit einen Kanadischen Boot die Fälle hautnah zu erleben. Wir stellten jedoch fest, dass diese dicht besetzt mit Touristen waren – und die US Boote waren relativ leer. So haben wir uns kurzerhand entschlossen, mit einen US Boot zu fahren. Gesagt, getan, wir kauften uns für knapp 17 US Dollar pro Person Tickets für die Maid of the Mist und stellten uns als erste in die Schlange für die nächste Fahrt an. So ergattern wir die besten Plätze am Oberdeck am Bug. Eine komplett andere Perspektive von hier unten, unglaublich beeindruckend. Man kommt sich total winzig und unbedeutend vor, wenn man an diesen Felsformationen vorbeifährt. Als wir an der US Seite vorbeifuhren, bekamen wir einen kurzen Regenschauer ab – obwohl wir strahlenden Sonnenschein hatten. Grund dafür war natürlich wieder die Gischt des Wassers. Dann ging es weiter zu den kanadischen Fällen, die im Vergleich zu den US Fällen mindestens doppelt so groß sind. Da blieb einem echt der Atem stehen, ein unglaublicher Anblick, besonders aus der Perspektive. Die Sonne schien punktuell durch die Wolken und beleuchtete nur für uns die linke Seite der Fälle… da war schon ein wenig Gänsehaut angesagt. Die Lautstärke nahm immer mehr zu. Es wurde dazu auch noch richtig Windig. All das nur durch diese Urgewalt des herabfallenden Wassers. Es war, als wären wir plötzlich in einen großen Orkan mit Starkregen geraten. Das recht warme Wasser peitschte einen geradezu ins Gesicht. Unsere Ponchos waren nun wirklich eine gute Idee gewesen. Wer konnte, schütze sich damit so gut es ging… Markus hatte durch seinen Selfiestick ständig die Arme draußen um gute Bilder zu bekommen und so war sein Shirt nach kurzer Zeit pitschenass 🙂 Birgit konnte durch ihre Brille nun gar nichts mehr sehen… dicke Tropfen hatten sich darauf gesammelt. Aber egal… wir hatten unseren Spaß und lachten herzlich, als es endlich wieder zurück ging.
Nach ein paar Minuten war der Spaß schon vorbei und es ging zurück zum US Anleger. Dort angekommen hatten wir das Glück, dass wir einen Rotkardinal im Gebüsch sitzen sahen… ganz nah… und er ließ sich von uns auch nicht stören 🙂
Hier kraxelten wir noch einen kleinen Pfad hoch, so dass wir etwas näher an die US Fälle kamen. Toll. Nach einer kurzen Pause fuhren wir ein Stück weiter zu den Three Sisters Islands. Diese drei kleinen Inseln befinden sich unmittelbar vor den Fällen und sind jeweils mit einer Brücke verbunden. Hier konnten wir noch jede Menge Wasservögel beobachten.
So langsam bekamen wir Hunger und machten uns auf dem Weg zurück nach Kanada. Dort in Niagara angekommen ergatterten wir ein wenig oberhalb einen Parkplatz für 5 $ für den restlichen Tag und gingen im Rainbow Forest zu Mittag essen. Ein uriges Lokal, fast komplett abgedunkelt und wie ein Dschungel nachempfunden. Elefanten, Affen und Schlangen waren hier als bewegliche Modelle ausgestellt – und alle halbe Stunde gab es Gewittern und einen tropischen Sturm zu bestaunen. Das war auch ein wenig untypisch für die Kanadische Seite. Man kam sich ein wenig vor wie in einen amerikanischen Vergnügungspark. Überall bunte Reklame und Läden, aufgemacht wie auf einer Kirmes.
Wir gingen die Vergnügungsmeile entlang und kamen in einen sehr hübsch angelegten englischen Garten schließlich am Ufer der Fälle an. Wieder eine neue Perspektive, und abermals fanden wir es ganz außerordentlich. Ein ganz besonderer Anblick! Markus nutze die Gelegenheit für einen weiteren Timelapse zum Sunset und Birgit spazierte ein wenig zur Wasserkante der kanadischen Fälle. Erst nach Einbruch der Dunkelheit konnten wir uns von den Fällen lösen und machten uns auf den Weg zurück. Ein toller Tag mit faszinierenden Eindrücken.