MYANMAR #10 – Mingun, Inwa (Ava) und Amarapura (Burma mit Take Off Reisen)
Heute stand als erstes wieder eine Bootsfahrt auf unserem Programm. Wir machten uns auf dem Irrawaddy nordwärts, gegen den Strom, auf den Weg nach Mingun. Dort besuchten wir den imposanten Sockel der nie vollendeten Mingun-Pagode, die Mingun-Bell (die Größte noch klingende Glocke der Welt) und die weiß leuchtende Hsinbyume-Pagode. Zurück in Mandalay nehmen wir nach einer kurzen Autofahrt eine Fähre zur „Insel“ Inwa, der Hauptstadt des alten Königreichs Ava. Dort sehen wir uns während einer Kutschfahrt das Bagaya Kloster und die Yadana Hsemee Pagode genauer an. Den Sonnenuntergang erleben wir dann an der längsten Teakholzbrücke der Welt, der U-Bein-Brücke in Amarapura. Wieder ein langer Tag… mit unterschiedlichsten Eindrücken… aber schaut doch mal selber:
httpvh://www.youtube.com/watch?v=S6z9ZpCgLjw
In unser Reise-Tagebuch schrieben wir folgendes:
Dienstag, 01.12.2015 – Mingun, Inwa (Ava), Amarapura
Heute früh hatten wir nur einen kurzen Weg durch Mandalay zum Irrawaddy. Auf dem Weg haben wir wieder viele Mönche und Nonnen gesehen. Diese kommen morgens auch aus den Klostern, die rund um Mandalay liegen. Die Mönche leben allein von den Spenden der Menschen. Am Vormittag machen sie sich auf ihren festen Weg um die Almosen (hauptsächlich Essenspenden) zu sammeln. Sind bei den Mönche beide Schultern bedeckt, sind sie noch dabei Almosen zu sammeln. Ist eine Schulter nackt, sind sie anderweitig unterwegs. Auf ihrem Almosenweg werden sie von Fahrern kostenlos mitgenommen.
Am Flussufer angekommen stiegen wir nur über Holzplanken von einem Boot zum nächsten, um auf das letzte zu gelangen. Dieses Boot war nur für uns, es gehörte einer kleinen Familie, die gerade Nachwuchs bekommen hatte.
Langsam tuckerten wir über den Fluss und konnten immer wieder kleine Boote sehen, von denen aus die Männer mit langen Stangen im Fluss „stocherten“. Sai erklärte uns, dass sie nach Teakholzstämmen suchten, die während des eigentlichen Transports von großen Frachtern „abhanden gekommen sind“. Dies sei ihre oft einzige, bei einem Fund aber auch sehr lohnende, Einnahmequelle.
Schon von weitem fiel uns dann der Sockel der Mingun-Pagode auf. Diese Pagode sollte einst die gewaltigste Pagode Myanmars werden, wurde aber nie fertiggestellt. Wir kamen immer näher und legten dann direkt unterhalb der Pagode am Ufer an.
Auf dem Weg zur Pagode wurden wir das erste Mal überhaupt in Myanmar von Souvenirverkäufern umlagert. Nicht wirklich aufdringlich, aber sie waren da. Das hatten wir bis dato in diesem Land noch nicht so erlebt.
Wenn man dann vor dem Sockel steht wird einem erst so richtig bewußt, wie gigantisch diese Pagode werden sollte. Da der Sockel durch einige Erdbeben schon erhebliche Risse aufweist, ist das klettern dort strengstens verboten… aber kontrolliert wird das auch nicht, und auch hier gibt es immer wieder den ein oder anderen Tourist, dem für ein tolles Urlaubsfoto nichts zu gefährlich ist 🙁
Wir schlenderten weiter und kamen an einer kleinen Pagode vorbei. Diese Pagode war zu Eheren eines Mönchs, der alle Verse Buddhas rezitiern konnte.
Gleich daneben bestaunten wir dann die Mingun Bell. Mit 3,70 m Höhe, einem unteren Durchmesser von 5 Metern und 87 Tonnen Gewicht (lt. Wikipedia) ist sie die größte noch klingende Glocke der Welt. Wir ließen die Glocke klingen und trauten uns dann sogar einmal unter die Glocke zu kriechen… ein ganz schon komisches Gefühl… aber so eine Gelegenheit bekommt man sicherlich nicht so bald wieder 🙂
Unser Spaziergang ging weiter und auf dem Weg zur Hsinbyume-Pagode kauften wir uns zusammen mit Sai eine kleine süße Köstlichkeit. Als wir an der Pagode ankamen, duftete diese aber wohl auch für streunende Hunde sehr lecker. Sie ließen uns nicht in Ruhe, bis sie auch noch das letzte Stückchen von uns ergattert haben. Die Hsinbyume-Pagode ist wirklich beeindruchend… sie strahlt weiß und ist in einer Art Wellenform gebaut. Steigt man sie hinauf, hat man einen schönen Überblick über die Gegend rund um Mingun.
Danach ging es zurück zum Boot. Die Frau des Bootes hat für uns den Tisch auf dem Deck des Schiffes mit einer süße Tischdecke gedeckt und es standen Bananen und Erdnüsse bereit. Uns berührte diese kleine Geste sehr, wenn man bedenkt, dass die Menschen doch recht arm sind. Sie machten uns aber während der ganzen Reise immer wieder mit kleinen Gesten eine sehr große Freude.
Ein wenig schneller wie auf dem Hinweg ging es stromabwärts zurück nach Mandalay. Dort machten wir nach einer kurzden Autofahrt noch einen Stopp zum Mittagessen und dann ging es auf die „Fähre“ nach Inwa. Dort wechselten wir das Gefährt… mit einer kleinen Kutsche hoppelten wir über die teils sehr holprigen Straßen vorbei an den schönsten Pagoden bis hin zum Bagaya Kloster.
Der nächste Stopp war die Yadana Hsemee Pagode, von der mehr oder weniger nur noch die Ruinen stehen. Trotzdem ist das Gelände sehr imposant, vor allem wegen der noch vorhandenen Buddha-Statuen, die nun im Freien stehen.
Auf dem Weg zurück zur Fähre machen wir noch einen kurzen Fotostopp am „Mahar Aung Mye Bon San Monastery“ oder auch „The Queen’s Brick Monastery„.
Gleich an Inwa angrenzend liegt Amarapura. Amarapura ist bekannt für seine 1,2 km lange Teakholz-Brücke, die so genannte U-Bein-Brücke. Es ist schon beeindruckend zu sehen, wie viele Menschen über diese Brücke wuseln. Wenn man dann selber einmal darauf steht, merkt man, das das doch eine wackelige Angelegenheit ist. Wir hatten leider keine Zeit einmal ganz rüber zu gehen, aber einen kleine Eindruck haben wir doch gewonnen. Zum Sonnenuntergang ließen wir uns dann noch mit einem kleinen Ruderboot eimal direkt unter der Brücke durchfahren. Auch hier sah man, in was für einem baufälligen Zustand diese Brücke eigentlich ist… aber sie hat ja bisher auch gehalten 😉
Das war wieder ein langer Tag für uns… die letzte Nacht in unserem Hotel in Mandalay liegt nun vor uns… dann geht es weiter in Richtung Monywa und Bagan… gute Nacht.